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Inspiration | Interview

Interview – Kreativität

26. August 2019

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Hallo liebe Isabel,
vielen lieben Dank, dass Du Dir die Zeit nimmst meine Fragen zu beantworten.
Magst Du Dich zu Beginn in ein paar Sätzen vorstellen? Wer bist Du? Woher kommst Du? & was machst Du?

Klar gerne! Mein Name ist Isabel und ich lebe in Regensburg. Ich arbeite als Künstlerin und kunsttherapeutische Beraterin, gebe momentan hauptsächlich Kurse im Intuitiven Malen. 2 Tage die Woche arbeite ich (derzeit noch) in einem kleinen Café in der Altstadt.

Wann & wie bist Du mit den Themen Kunst, Intuitives Malen & überhaupt Kreativität zum ersten Mal in Berührung gekommen?

Ich war schon immer sehr kreativ. Habe als Kind wirklich alles gemacht – von Perlenketten über Fensterbilder,  Seidenmalerei, Nähen, Sticken, …
Später habe ich mich im Modezeichnen versucht, dann Kalligrafie. Leider war ich hier zu perfektionistisch, habe die Fortschritte nicht gesehen und zu schnell aufgegeben. Auch unterliegt man den ständigen Bewertungen von außen, sei es ein einfach hingesagter Kommentar von Bekannten oder der Benotung –  erst in der Schule, später im Studium.
Zur Intuitiven Malerei bin ich 2014 gekommen. Daran hat mir besonders gut gefallen, dass alles möglich war. Kein Muss, wie irgendwas sein sollte, einfach nur die Leinwand, die Farben und ich. Keine Technik, keine Bewertung.

Ein sehr wichtiges Thema, dass Du hier ansprichst. Ich glaube, dass wir alle oftmals aufgeben, aufgrund der Meinung anderer, obwohl wir noch nicht einmal richtig angefangen haben.
Klingt jedenfalls nach einem sehr aufschlussreichen & lehrreichen Weg, liebe Isabel.
Was hat sich durch das Intuitive Malen in Deinem Leben verändert?

Ich weiß nicht, wie die letzen Jahre ohne das Intuitive Malen gewesen wären. Ich suche gerade nach einem passenden Wort. So schmerzhaft wie die letzten Jahre waren, so heilsam waren sie oder wurden sie vor allem durch das Malen. Ja heilsam trifft es auf jeden Fall gut.
Das Malen ist ein treuer Begleiter, du kannst der Leinwand alles erzählen, trittst in Kommunikation mit ihr und sie antwortet dir mit jedem Pinselstrich, mit dem Zusammenspiel der Farben. Mit der Wirkung des Bildes.
Ich war schon immer eher ruhig, in mich gekehrt, brauche viel Zeit für mich, habe das Gefühl, die Anderen verstehen mich oft nicht, fühle und spüre so viel, und konnte es so wenig ausdrücken. Oder so ausdrücken, dass es verstanden wurde, dass ich mich mit demjenigen verbunden fühlte.
Beim Malen braucht es erstmal keine Worte und doch werden sie dir dann zugeflüstert. Du gehst in einen Dialog mit deiner Gefühlswelt, du wirst dir so klar über dich. Bei mir hat es zu einem tiefen inneren Seelenfrieden geführt.

Oh wow! Danke für diesen sehr persönlichen Einblick in Dein Leben.
Was konntest Du über Dich selbst alles lernen?

So viel. Und ich lerne noch dazu. Das Malen ist einfach ein super Werkzeug zu reflektieren. Sich selbst. Aber auch Beziehungen und Ereignisse.
Am Schönsten ist es die Bilder nach einer längeren Zeit wieder anzuschauen und die Veränderung, die eigene Entwicklung zu sehen. Oder sich einfach nur darin zu verlieren,  und das Bild seine Geschichte erzählen zu lassen.

Eine wirklich tolle Art & Weise, wie man das eigene Leben reflektieren kann.
Was bedeutet für Dich Kreativität? Wie wichtig ist sie in Deinem Leben?

Freiheit und tiefen Frieden, Lebendigkeit und wahre Schönheit. Tiefe. Aber auch Bewusstsein. Sich selbst bewusst werden. Sich bewusst werden über die eigenen Gefühle, sein Handeln. Ja das ist meine Intention, ein tiefes Bewusstsein durch das Malen zu schaffen. 
Aber auch Frauen wie mir, sprich eher ruhig, in sich gekehrt, eine Stimme zu geben, eine Möglichkeit des Ausdrucks ohne viele Worte. Ohne laut sein zu müssen. Kreativität ist eine Ausdrucksform, du wächst durch sie, lernst dich mehr und mehr kennen.
Das heißt nicht, dass ich ständig male, ich habe Phasen, in denen male ich sehr viel und dann gibt es aber auch Phasen, da male ich gar nicht. Am Anfang habe ich mich dafür verurteilt. Aber es ist wie mit allem. Das Leben läuft in Phasen ab. Man braucht Zeiten der Stillen, des Nichtstuns, des Nicht-Weiter-und-Besser-werden- Wollens. Momentan gebe ich viele Kurse. Das Planen ist auch ein sehr kreativer Prozess, aber auf einer ganz anderen Ebene.

Was rätst Du jemanden, der darüber nachdenkt, sich zukünftig wieder mehr mit der eigenen Kreativität zu verbinden? Wie kann das gelingen?

Man hört ja immer „einfach anfangen“, aber ich selbst weiß, dass das nicht unbedingt so einfach ist. Das fängt damit an, dass man oft gar keinen ruhigen Platz hat. Das Material erst kaufen muss. Man währenddessen dazu verleitet ist aufs Handy zu schauen oder zum Kühlschrank zu laufen.
Ich war bei einem Tageskurs zum Beispiel, konnte dort erstmal schauen, ob mir das Malen mit Acrylfarben liegt. Konnte fragen, falls etwas unklar war oder mich auch nur mitteilen, wenn ich das Bedürfnis hatte.
Auch kann ich die Bücher von Julia Cameron sehr empfehlen.
Und das allerwichtigste ist, sei achtsam, wem du deine Bilder zeigst!! Bilder sind Ausdruck deiner Selbst, deines Inneren! Eine kleine Bemerkung von Anderen kann uns so verletzen, dass wir mit dem Malen aufhören, bevor wir uns richtig darauf eingelassen haben!

Danke für die wertvollen Tipps!
Ich möchte mich ganz herzlich bei Dir für die wunderschönen & ehrlichen Antworten bedanken.
Wie können die Leser von Projekt Selbstliebe weiterhin mit Dir in Kontakt bleiben?

Ich sage danke, liebe Anna!
Die Leser können mir auf Facebook und Instagram folgen, oder mehr über mich und meine Arbeit auf meiner Webseite www.isabeledsperger.de erfahren. 
Aktuelle Kurse teile ich einmal im Monat in meinem Newsletter mit. 
Uuuund ppst, ein kleines Geheimnis, nächstes Jahr biete ich einen Jahreskurs, der dir einen Weg zu deinem kreativen Selbst aufzeigt, an. Zum Einen ist der Kurs kreative Selbsterfahrung pur, auf der Anderen Seite hast du am Schluss einen wertvollen Koffer mit vielen Methoden und Übungen aus der Kunsttherapie, dem Intuitiven Malen, Meditation.. 

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